Andalusien – Marokko

Andalusien findet seine Fortsetzung in Marokko. Andalusien war schon immer ein Schmelztiegel der Kulturen. Kelten, Iberer und Phönizier, Griechen, Karthager, Römer und Westgoten haben hier ihre Spuren hinterlassen. Seine Blütezeit erlebte Andalusien aber unter der arabischen Herrschaft im Mittelalter. Ab dem 8. Jhd. eroberten die aus Nordafrika kommenden Mauren fast die gesamte iberische Halbinsel und bestimmten die Entwicklung des Landes bis zum Ende des 15. Jhd, also fast 800 Jahre lang. Diese Zeit wird als „goldenes Zeitalter“ bezeichnet. Es herrschte ein Klima der Toleranz: Christen und Juden konnten trotz der islamischen Herrschaft ihren Glauben beibehalten. Die Kalifen Andalusiens konkurrierten mit Bagdad und Damaskus um Reichtum und Fortschritt. Medizin, Mathematik, Astronomie, Architektur prosperierten und ein Großteil der Bevölkerung lebte in Wohlstand. Zunächst war es Córdoba, das zur Hauptstadt der Mauren aufstieg. Durch den Handel mit Gold, Silber, Leder, Seide, Parfüm und Gewürzen wurde die Stadt reich und avancierte zum Zentrum von Kunst und Wissenschaft. In Andalusien trifft man immer wieder auf Zeugnisse der maurischen Kultur, zum Beispiel die Alhambra in Granada oder die Mezquita in Córdoba. Nach dem Untergang des Kalifats von Córdoba im frühen 11. Jhd. verlagerte sich der politische und kulturelle Schwerpunkt des Westislam von Andalusien nach Nordafrika. An die Stelle von Córdoba trat Marrakesch. Die Baukunst des Maghreb blieb aber noch lange vom spanischen Erbe geprägt. Während ihrer schöpferischen Phase bildete die westislamische Kunst Andalusiens und Marokkos eine stilsichere Einheit. Diese Reise führt zu den faszinierenden Höhepunkten in Andalusien und Marokko, die mehr verbindet, als oft vermutet wird.